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Die Rø-Plantage

Die Rø-Plantage ist ein Waldgebiet im Norden der dänischen Insel Bornholm. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das ehemals von Heide bewachsene Inselinnere von Bornholm mit Wald aufgeforstet. Diese Maßnahme geht auf ein Gesetz aus dem Jahr 1842 zurück, in dem eine Aufforstung in diesem Gebiet geforert wurde. Neben dem großen Waldgebiet von Almindingen wurde in den Jahren 1866 - 1875 die knapp 600 Hektar große Rø-Plantage südlich von angelegt. Das felsige Gebiet war früher eine mit Heidekraut bewachsene Heide. Die Enstehungsgeschichte der Gegend ist entscheidend mit der Eiszeit verbunden. So gab es in dieser Gegend mehrere Eisseen und auch heute findet man an einzelnen Felsen Gletscherschrammen, die Spuren der eiszeitlichen Bewegungen des Eises. Heute kann man bei Wanderungen Wildtiere wie Fasane oder Hasen beobachten.

Karte der Rø Plantage, Insel Bornholm, Dänemark

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die felsige Heidelandschaft von den Bauern der Gegend gemeinschaftlich als Weide genutzt. Danach teilte man einen Teil in Bauernhöfe auf. Die restliche Fläche wurde mit einer 10 km langen Steinmauer eingezäunt und mit jungen Bäumen bepflanzt. Besonders Waldkiefern, Rottannen und Lärchen wurden ausgesäht. Heute steht dort ein Hochwald mit vielen mächtigen Bäumen, die aber gar nicht so alt sind, da mehrere große Stürme die alten Bäume dezimierten. Besonders der Sturm des 17. Oktober 1967 dezimierte die Bestände der Rø-Plantage stark. Viele der großen und alten Edeltannen brachen unter der Windlast. Ein paar sehr alte Fichten kann man aber noch bei einem Spaziergang entdecken.

Ro-Plantage, Insel Bornholm, Daenemark

Saftiges Grün im Frühjahr in der Rø-Plantage

Durchschnitten wird dieses landschaftlich recht wilde Gebiet von zwei Spalttälern - Søndre und Nørre Borgedal. In ihnen sammelt sich Wasser, das später das Flüsschen Bobbeåen speist und in Richtung Salene abfließt. Das Nørre Borgedal hat extrem steile Talseiten, die es zu einem sehr eindrucksvollen Beispiel der Bornholmer Spalttäler mit einer üppigen Vegetation machen. Der Untergrund besteht aus Gneis, der nach dem Granit am meisten vorkommenden Gesteinsart auf Bornholm. Darüber findet man eine dünne und nicht sehr fruchtbare Erdschicht. Überall zeigen sich die Felsen aus dem Untergrund. In der Gegend der Rø-Plantage trifft man kaum auf Zeugnisse einer frühen Besiedlung. Einzig Teile einer nie fertig gestellten Fluchtburg wurden gefunden. Ausgrabungen haben einen Verteidigungswall an der Spitze der Klippe freigelegt.

Ameisenhaufen, Ro-Plantage, Insel Bornholm, Daenemark

Ameisenhaufen in der Rø-Plantage

Für Wanderungen ist das interessante Gelände gut geeignet. Zwei romantische Wanderwege führen auf anspruchsvollen Pfaden durch die Rø-Plantage. Dabei kann man immer wieder Wassergräben entdecken. Diese wurden in der Vergangenheit vom Forstamt angelegt, um die ehemalige Heidelandschaft in einen funtionierenden Wirtschaftswald zu verwandeln. Die Gräben dienten der Entwässerung. Ein noch immer bekanntes Morrgebiet ist das Donnemyr, das nach den dort vorkommenden Rohrkolben benannt ist. Ab und zu kann man hier noch die seltene Kleine Teichrose antreffen. Öfter findet man Heidebewuchs, der im Spätsommer rot blüht. Im Søndre Borgedal findet man heute einen noch nicht so alten See. Er wurde nach dem verheerenden Sturm vom Oktober 1967 aufgestaut, um das viele enstandene Bruchholz zu lagern, ohne es dem Borkenkäfer auszuliefern. Dieser See trug einen großen anteil zur Bereicherung der dortigen Vogelwelt bei.

Wald, Ro-Plantage, Insel Bornholm, Daenemark

Durch einen Sturm dezimiertes Waldstück der Rø-Plantage



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