Hammershus
Historische Burgruine im Norden Bornholms
Die Burgruine von Hammershus ist ein Wahrzeichen der dänischen Ostseeinsel Bornholm und eine seiner beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Auf den Klippen Nordbornholms ragen die Mauern hoch über der Küste der Ostsee auf. Über viele Jahrhunderte bestimmte das Handeln auf der riesigen Festungsanlage das Leben der Insel. Heute wird die Anlage umfangreich restauriert und lockt jählich tausende Besucher an. Besonders abends taucht das Licht der untergehenden Sonne die historische Burg in ein ganz besonderes Licht. Das neu eröffnete Hammershus Besucherzentrum zeigt anschaulich in seiner Ausstellung die Geschichte der Burg Hammershus.
- Hammershus
- Geschichte
- Besucherzentrum
- Exkursion
- Kamelkopffelsen
- Slotslyngen
- Hammerhavn
- Bootstour
Inhalt
Der Norden von Bornholm ist eine rauhe Gegend. Schroffe Klippen an der Westküste, die wilde Nordküste Bornholms am Hammer und die Granitsteinbrüche im Landesinneren. Doch oben auf den Klippen am Hammerhavn thront die größte Sehenswürdigkeit Bornholms - die Festungsanlage von Hammershus, die größte Burgruine Nordeuropas. Auf der Straße von Hasle nach Sandvig biegt man kurz vor der Nordspitze Bornholms nach links auf einen Parkplatz ab. Von dort aus geht man am Hammershus Besucherzentrum vorbei und es erschließt sich dem Besucher einer der eindrucksvollsten Blicke, die ganz Bornholm zu bieten hat. Die Burgruine von Hammershus ist ein Komplex von Mauern und Gebäuderesten aus rotem Backstein und Felsen hoch über der Ostsee. Der zentrale Burgplatz befindet sich mehr als 70 Meter über dem Meerespiegel.
Die Geschichte der Burg Hammershus
Der Erzbischof von Lund ließ die Burg Hammershus, lt. älteren Quellen Anfang des 12.Jahrhunderts, als Zentrum der kirchlichen Macht auf der Insel und Gegenpol zur dänisch-königlichen Lilleborg erbauen. Hammershus war immer ein Machtzentrum und wichtiger Trumpf bei den ständigen Fehden zwischen Kirche und König. Heutige Erkenntnisse datieren die Grundsteinlegung auf Grund gefundener Ziegel weiter in die Vergangenheit. Somit könnte nicht der Bischof von Lund Initiator des Burgbaues gewesen sein. Sicher ist jedoch, dass der Ort des Baus gut gewählt war, hoch oben, über den Klippen Bornholms. Von der Seeseite war diese Festung fast uneinnehmbar. So biss sich auch so mancher Feind an diesen Mauern die Zähne aus.
Einige Male gelang es jedoch Angreifern, die Verteidigungsanlagen zu überwinden. So im Jahr 1522, als die Lübecker auf die Insel kamen. Sie besetzten die Festung zwar, begannen aber sofort mit ihrer Zerstörung. Erst Jahre später wurden die Schäden wieder beseitigt. Um 1575 erlebte Hammershus seinen Höhepunkt. Selbst die Schweden hielten die Burg für ein Jahr lang besetzt, und zwar im Jahr 1658. Diese wurden von den Bornholmern wieder vertrieben.
Mit der Entwicklung der Artillerie büßte die Burg ihre militärische Bedeutung Schritt für Schritt ein. Die Festung wurde zeitweise auch als Garnison und Staatsgefängnis genutzt. So waren in den Jahren 1660-1661 Prinzessin Leonora Christine und ihr Mann Corfitz Ulfeldt dort inhaftiert. Seit 1743 gibt es auf Hammershus keinen Burgherren mehr. So ist es nicht erstaunlich, dass viele Bornholmer die Burg als Baustoffspender nutzten und ihre Häuser mit Steinen aus Hammershus bauten. Selbst Häuser in Rønne wurden auf diese Weise gebaut. Die Anlage von Hammershus wurde so in wenigen Jahren zur Ruine geschliffen. Einhalt wurde dem Treiben erst im Jahr 1822 geboten, als Hammershus unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Hammershus Besucherzentrum - Ausstellung zur Geschichte der Burg Hammershus
Zur Zeit wird Hammershus aufwändig restauriert. Das hat natürlich auch zur Folge, dass Besucher Teile der Anlage nur eingerüstet zu Gesicht bekommen. Dem grandiosen Eindruck, den Hammershus auf Besucher hat, schadet das jedoch nur bedingt. Im neu eröffneten Hammershus Besucherzentrum kann man in einer Ausstellung viele interessante Details zur Geschichte von Hammershus bestaunen. Besonders die Blütezeit um 1575 wird gezeigt - das Leben auf der Burg, Alltag, Freizeit, Bauwesen, Gerichtsbarkeit, usw.
Das Besucherzentrum bindet sich obwohl oder gerade wegen seiner modernen Architektur des Kopenhagener Architektenbüros Arkitema zusammen mit Christopher Harlang und Büro Happoldgegeben in die umgebende Landschaft ein und baut so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Im Gebäude ist neben der Ausstellung über die Burg Platz für ein Cafe und Seminarräume. Von der langen Terrasse im Außenbereich hat man einen wundervollen Blick auf die Burg. Von dort führt eine lange Brücke über eine Schlucht hinüber zur Burgruine.
Auf Exkursion in die Geschichte
Im Juli und August organisiert Bornholms Mittelalterzentrum verschiedene Exkursionen und Touren zum Thema Mittelalter auf Bornholm, u.a. auf der Burg Hammershus.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Besuch der Burg am Abend, wenn über der Ostsee die Sonne untergeht und die Anlage in leuchtendes Rot taucht. Aus dem Gewusel des Tages wird ein Ort der Ruhe und Stille - ein einmaliges Naturschauspiel.
Burg Hammershus
Langebjergvej 26
DK - 3770 Allinge, Bornholm
Dänemark
Web: www.naturstyrelsen.dk
Kamelhovederne & Løvehovederne (Kamelkopf & Löwenkopf Felsen)
Direkt unterhalb der Burg liegen die markantesten Felsen der Insel Bornholm. Es handelt sich um die berühmten Kamelkopf & Löwenkopf, zwei Felsen, die mitten in der kleinen Bucht aus dem Wasser ragen und auf Grund der Erosion von Wellen, Wind und Regen ganz markante Formen erlangten und im Gegenlich der untergehenden Sonne auch mit wenig Phantasie wie Figuren wirken.
Slotslyngen - Die Schlossheide
Slotslyngen ist eine abwechslungsreiche Heidelandschaft, die sich südlich an die Burgruine anschließt und bis fast nach Vang reicht. Verschiedene Wanderwege führen durch die wild-romantische Natur Nord-Bornholms. Die Heide-Landschaft, wird unterbrochen von typischen Hainbuchen, Kiefern, Eichen und Birken und überall immer wieder die runden Felsen, die aus der Erde ragen. Die Pfade reichen bis fast an die steile Felsenküste und bieten einen fantastischen Blick über die Ostsee und die Burgruine von Hammershus. Um den Heidecharakter zu erhalten, weiden Schafe in der großräumig eingezäunten Gegend.
Hammerhavn
Hammerhavn ist ein kleiner Hafen unweit nördlich der Burgruine von Hammershus. Früher wurde der Hammerhavn als Granit-Verladehafen des Steinbruches am Hammer genutzt. Überall kann man noch die Spuren dieser Zeit. Heute ist der Hammerhavn ein sicherer und gern angesteuerter Yachthafen. Besonders nach seinem Ausbau im Jahr 2012 bietet der kleine Hafen heute ein angenehmes Angebot für Segler. Neben der Hafenmeisterei findet man moderne Waschanlagen und Toiletten. Der Kiosk bietet ein großes Angebot an kalten und warmen Speisen. Dazu bietet der Hafen die schönsten Sonnenuntergänge Bornholms.
Bootstour mit Hammerhavns Bådfart
Vom Hammerhavn kann man auch mit Hammerhavns Bådfart Bootsfahrten entlang der Bornholmer Westküste unternehmen. Die Boote fahren in die Höhlen an der Küste und bis zum Fuß der Burg Hammershus. Unterwegs kann man kleinen Trottellummen, einer Art Bornholmer Pinguin, begegnen. Sie brüten in den unzugänglichen Vogelfelsen.
Gebucht wird direkt an Ort und Stelle in den kleinen gelben Häusern am Hafen. Die Fahrten werden nur abgehalten, wenn genügend Interessenten vorhanden sind.
Hammerhavnen, Sænevej, 3770 Allinge
Telefon: 56 48 04 55 (Winter 40 47 55 79)
Web: www.hammerhavnensbaadfart.dk
GO Bornholm
Auch Aktivurlauber finden am Hammerhavn verschiedene Beschäftigungen. Vom Hammerhavn aus kann man z.B. zu Kajakfahrten entlang der Bornholmer Klippenküste aufbrechen. GO Bornholm bietet geführte Touren in kleinen und großen Gruppen an.
GO Bornholm
Web: www.gobornholm.dk
Bilder Burgruine Hammershus, Bornholm
Interessantes: Sehenswürdigkeiten auf Bornholm, Ferienhäuser an Bornholms Westküste