Paradisbakkerne (Paradieshügel)
Die Paradisbakkerne oder Paradieshügel, auch Helvedesbakkerne oder Höllenhügel genannt, sind eine felsige Hügellandschaft im Osten der Insel Bornholm, zwischen Svaneke und Nexø, die ihre Gestalt der Eiszeit verdankt. Besonders der Rokkestenen, einer der berühmten Bornholmer Wackelsteine lockt viele Besucher in das romantische Waldgebiet.
Felsen, Schluchten und viel Wald
In der einzigartigen Landschaft der Paradisbakkerne im Osten Bornholms wechseln sich felsige Schluchten und Spalttäler in einem sehr Natur belassenen Wald mit seichten Hügeln ab. Die Schluchten sind sehr steil und schmal und ragen 20 bis 50 Meter in die Erde. Die Vegetation ist sehr üppig. Sie besteht teilweise aus Hochmooren und sumpfigen Wiesen, durchbrochen von idyllischen kleinen Waldseen. Obwohl heute von hohem Wald bewachsen, waren die Paradisbakkerne früher ein mit Heide bewachsenes Weideland, ähnlich Almindingen. Die höchste Erhebung der Gegend ist 113 Meter hoch. Viele Tier- und Pflanzenarten der Paradisbakkerne sind heute sehr selten oder gar vom Aussterben bedroht. Unter ihnen sind besondere Käfer, Vogelarten wie der Rauhfußkauz und die Rohrdommel, der Kranich, der Seeadler und verschiedene Fledermausarten.
Gamleborg & Wackelstein
In Ost-West-Richtung durchquert ein Fahrradweg, der Lindsvej, die Paradisbakkerne. Drei gut ausgeschilderte Wanderwege durchqueren die Landschaft. Gekennzeichnet sind sie mit rotem Kreis, blauem Quadrat oder einem gelben Dreieck. Sie führen vorbei an prähistorischen Zeugnissen erster Besiedlungen der Gegend. Die Bewohner von damals hatten Ritzungen in großen Bautasteinen verewigt. Auch der größte der Bornholmer Rokkestenen (Wackelsteine) ist hier zu finden. Auch die Grundmauern oder besser die Reste des Ringwalls der Gamleborg (historische Zufluchtsstätte der Bevölkerung bei Gefahr), einer der Bornholmer Burgen/ Burgruinen, findet man im Unterholz. 1890 wurde das Gebiet unter Naturschutz gestellt und wird heute vom Amt Bornholm betreut. Mit ökologischen Maßnahmen wie der Überweidung durch Schafe wird versucht, das Gelände wieder offener zu gestalten. Da sich die Paradisbakkerne in Privatbesitz befinden, ist der Aufenthalt zwischen 6.00 Uhr und Sonnenuntergang nur auf gekennzeichneten Wegen zu Fuß, auf dem Fahrrad oder zu Pferd erlaubt. PKW sind nicht zugelassen. Zu Gebäuden ist ein Abstand von 150 m einzuhalten. Pilze und Beeren dürfen vom Weg aus zur eigenen Verwendung gesucht werden.
Wanderwege
1. Blau (Markierung blaues Quadrat)
Länge: ca. 6 km
Dauer: ca. 3 h
Startpunkt: Klintebygård oder Gamleborg
Stationen: Klinteby, Klint (kl. Abstecher), Fjeldstauan, Rokkestenen, Grydesø, Skottedal, Slingesten, Linkisten, Gamleborg, Borgesø, Midterpilt
2. Rot (Markierung roter Kreis)
Länge: ca. 3 km
Dauer: ca. 1 h
Startpunkt: Klintebygård
Stationen: Klinteby, Klint (kl. Abstecher), Fjeldstauan, Rokkestenen, Grydesø
3. Gelb (Markierung gelbes Dreieck)
Länge: ca. 6,5 km
Dauer: ca. 3 h
Startpunkt: Klintebygård
Stationen: Klinteby, Klint (kl. Abstecher), Fjeldstauan, Rokkestenen, Grydesø, Midterpilt, Majdal, Ravnedal, Tamperdal, Troldstauerna, Dybedal, Heksens dør, Trommerestene, Gamledam, Oksemyr, Kodal
Sehenswertes der Paradisbakkerne
Klinteby
Klinteby sind mehrere kleine Höfe am Rande der Paradisbakkerne. Hier ist der Parkplatz und hier starten die drei Touren.
Klint
Dieses Vorgebiet der Hocheide steht seit 1934 unter Naturschutz. Offenes Weideland mit einzeln stehenden Hainbuchen und Eichen.
Fjeldstauan
Fjeldstauan ist Dänemarks erste Jugendherberge. Sie wurde 1919 gebaut, ist aber heute ein privates Ferienhaus.
Rokkestenen
Dieser riesige Findling steht seit 1894 unter Naturschutz. Es ist der berühmteste Findling der gesamten Insel. Er liegt in einen Buchenwald eingebettet an einem Moor.
Grydesø
Kleiner Waldsee, der früher ein Hochheidesee war.
Skottedal
Tief eingeschnittenes und reich bewachsenes Spalttal, mit hohen Nadelbäumen bewachsen. Hier kann man gut Blaubeeren finden.
Slingesten
Der Findling hat eine besondere Geschichte, die besonders Kinder interessiert: Er wurde von einem Troll an einer Silbernen Schnur von der Insel Christiansø gegen die Bodilskirke geschleudert. Eine Spur am Stein soll das bezeugen.
Linkisten
Linkisten ist eine Felsspalte, die an den beiden Enden mit Felsbrocken versperrt ist. Hier wird sich erzählt, dass einst eine Schwedin mit ihrem Kind in die Spalte fiel.
Gamleborg
In der Eisenzeit war diese Wallanlage eine Fluchtburg für die Bewohner der Gegend, die sich bei Angriffen mit ihrem Vieh dorthin zurückzogen. Auf einem 14 m hohen Felsen findet man verschiedene Wallanlagen. Mehr ...
Borgesø
Der ehemalige Wallgraben der Gamleborg ist heute ein kleiner fast ausgetrockneter Waldsee mit erstaunlichem Bewuchs.
Midterpilt
Wer hier angekommen ist, hat das schlimmste überstanden. Ein Steinhaufen markiert den höchsten Punkt der Gegend auf 113 m ü. NN.
Majdal
Breites Tal mit üppigem Bewuchs aus Farnen und Blaubeeren.
Ravnedal
Spalttal mit glatt geschliffenen Felsen. Ein kleines Bach fließ hier hindurch und am südlichen Ende wurde ein Bautastein aufgestellt.
Tamperdal
Tal mit hohem Laubwald und vielen Vögeln.
Troldstauerna
Felswand mit herabgefallenen Felsbrocken.
Dybedal
2 - 3 m breite Felsspalte. Hier tritt das typische Gestein der Gegend an die Oberfläche.
Heksens dør (Hexentür)
Waldkieferaufforstung
Trommerestene
Ansammlung verschiedener Findlinge
Gamledam
Hochmoor mit Schwingrasen aus verschiedenen seltenen Moorpflanzen wie Sonnentau
Oksemyr
Hochheidemoor
Kodal
Für Bornholm sehr charakteristisches Spalttal
Paradisbakkerne
Oksemyrevejen 1
Svaneke
DK-3740 Bornholm
MTB-Strecken (Mountainbike)
Auch MTB-Fahrer können die Wege durch die Paradisbakkerne nutzen. Es sind aber keine ausgewiesenen MTB-Strecken. Achtet also bitte auf die anderen Wanderer und verlasst die Wege nicht.
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