Hasle
Hasle ist eine kleine Hafenstadt an der Westküste der Insel Bornholm nördlich von Rönne. Mit ca. 1.500 Einwohnern gehört Hasle zu den größeren Orten Bornholms. Bekannt ist Hasle für seinen geräucherten Fisch, von dessen Geschichte in einer alten Museumsräucherei südlich des Hafens erzählt wird. Die Ausstellung zeigt die Geschichte des Heringsräucherns auf Bornholm. Das Zentrum des Ortes ist der Hafen, um den sich die kleinen Straßen schlängeln. Sehenswert ist das Rathaus von Hasle, das im Jahr 1855 erbaut wurde. Auch die auffällige Fachwerkkirche ist einen Besuch wert. Die Umgebung von Hasle ist eine der abwechslungsreichsten Bornholms. Von schroffen Felsen, über unberührte Wälder, kristallklare Seen bis zu feinen Sandstränden - Hasle bietet seinen Besuchern Abwechslung pur.
Der Hafen von Hasle
Wenn man auf der Landstraße 159 von Rønne in nördlicher Richtung fährt, kommt man wenig später unweigerlich nach Hasle. In einer langgezogenen Serpentine schlängelt sich die Straße mit Blick auf die Ostsee den Hang hinab, bevor sich einem der Blick über den Hafen öffnet. Kleine Fischerboote liegen einträchtig nebeneinander und warten auf die nächste Ausfahrt. Das kleine Fischerstädchen an Bornholms Westküste hat eine lange Tradition in der Fischerei. Noch heute ist der Hafen der zentrale Anlaufpunkt in Hasle. Der Sportboothafen wird heute gerne und regelmäßig von Freunden des Segelns angesteuert. Dort wurden viele neue Ferienhäuser und Ferienwohnungen direkt am Hafenbecken mit Blick auf den Hafen und die Ostsee gebaut. Diese Unterkünfte sind besonders bei Seglern sehr beliebt.
Hasle Kirche
Schon von weitem ist die rote Hasle Kirche, am Ende der Rådhusgade, auf dem alten Friedhofsberg zu sehen. Dort finden heute keine Beerdigungen mehr statt. Die sehenswerte Kirche mit dem Fachwerkturm blickt majestätisch auf den Ort herab. Gebaut wurde die Kirche im 15. Jahrhundert aus Bornholmer Granit. Der ältetse Teil des Gebäudes ist das Langhaus. In ihrer heutigen Forn besteht die Kirche seit einem Umbau im Jahr 1758. Seit 1847 besitzt die Kirche eine gewölbte Tonnendecke. Der Kirchenvorraum, Waffenhaus genannt, wird von einer weißen Sonnenscheibe über der Tür geziert. Auf dem Friedhof findet man neben vielen alten Gräbern auch das des königlichen Kammersängers Vilhelm Herolds, eines Sohnes der Stadt Hasle, der 1937 starb. Ungewöhnlich ist auch ein alter heidnischer Runenstein mit Kreuzgravur. Mehr ...
Grønbechs Gård
Einen der größten Höfe von Hasle findet man unweit des Marktplatzes Hasle Torv. Grønbechs Gård ist heute ein Zentrum für Kunsthandwerk auf Bornholm. In verschiedenen Austellungen zeigen Künstler und Kunsthandwerker von der Insel Bornholm ihre Arbeiten. Besonderes Highlight sind die Arbeiten der Absolventen der Bornholmer Designschule. Auch Keramik- und eine Glasausstellung kann man in Grønbechs Gård anschauen. Neben den Ausstellungen kann man den Künstlern in den Werkstätten bei der Arbeit über die Schultern schauen, im Hofladen einkaufen oder im Hofcafe eine Pause machen. Mehr ...
Ein anderer der alten Höfe am Marktplatz, der Karetmagergården - Stellmacherhof, beherbergt die Touristeninformation von Hasle. Neben den Informationen über Hasle und Umgebung findet man dort Veranstaltungen und Märkte.
Die Räucherei Hasle Røgeri
Die Räuchereien von Hasle liegen am südlichen Ortseingang an der Ostsee. Eine von ihnen ist nun Museumsräucherei. Sie zeigt sich den Besuchern wie sie im Jahr 1897 erbaut wurde. Der Eintritt ist frei. Viele Schautafeln zeigen das alte Handwerk auf historischen Fotos. Die Beschreibungstexte sind alle auch auf Deutsch geschrieben. In den Räucherhäusern sieht es so aus und riecht es auch so, als seinen die letzten Heringe erst morgens aus den Öfen genommen worden. Das Gegenteil ist der Fall. Da diese Räucherei das Handwerk des Fischräucherns im 18. und 19. Jahrhundert zeigt, kann es so heute nicht mehr betrieben werden. Diese Räucherei ereilte Mitte des 20. Jahrhunderts das Schicksal, das die meisten Räuchereien auf Bornholm zum Einstellen der Arbeit brachte.
Neu eingeführte Hygienestandards machten das fortführen des Handwerks in dieser Umgebung unmöglich. Der Besucher, der heute nach Hasle in die Museumsräucherei kommt hat trotzdem Glück, frisch geräucherten Hering kaufen zu können. Eines der alten Räucherhäuser wurde renoviert und den aktuellen Standards angepasst. Die goldgelben Heringe werden im eigenen Laden verkauft, in allen gängigen Variationen. Man kann zur richtigen Zeit auch bei der Vorbereitung der Fische für den Räucherofen zusehen. Mehr ...
Geschichte von Hasle
Die Geschichte von Hasle ist schon recht lang. Erste schriftliche Erwähnung fand Hasle im Jahr 1149. Als Fischereihafen oder zu anfangs noch Anlegestrand für Fischer, war Hasle seit dem 14. Jahrhundert ein Zentrum an Bornholms Westküste. Seit dem 16. Jahrhundert wird Hasle in verschiedenen Quellen als großes Handels- und Fischereizentrum erwähnt. Von Hasle florierte der Handel mit vielen Hansestädten an der Ostseeküste Deutschlands, Dänemarks oder Schwedens. Durch den florierenden Handel wuchs die Stadt schnell und Hasle erhielt das Stadtrecht im Jahr 1555. Da die Fischerei in der Folgezeit nachließ, veranlasste der dänische König Christian IV. eine Rücknahme des Stadtrechtes. Grund dafür war vor allem der schlechte Zustand des viel zu kleinen Hafens. Auf die geschichtliche Landkarte von Bornholm gelangte Hasle im Jahr 1658, als die Aufständischen um Jens Kofoed, Povl Anker und andere den Aufstand gegen die Schweden anführten, der schließlich zum erneuten Anschluss der Insel an Dänemark führte. Mehr ...
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann eine weitere Phase des Wachstums von Hasle. Der Hafen wurde mehrfach stark vergrößert, Hasle wurde Zollhafen, eine Rettungsstation wurde geöffnet und die Stadt wurde an das Gasnetz der Insel angeschlossen. Im 1. Welkrieg florierte der Handel mit den Kriegstreibenden Ländern. Besonders die südlich von Hasle abgebaute Kohle fand guten Absatz. Nach einer weiteren Stagnation zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in den 1920ern und 30ern boomte die Fischerei nach dem 2. Weltkrieg erneut. In der Folge wurde der veraltete Hafen erneuert und vergrößert. Der Fischfang war bis in die 1980er sehr ertragreich, dann gingen die Fangquoten aber stark zurück. Bis 1988 wurde der Hafen trotz stagnierendem Fischfang auf die heutige Größe ausgebaut. Dazugekommen sind mehrere Hafenbecken und der Yachthafen. Einzig dieser wird heute rege genutzt, nicht allein wegen der vielen erst vor wenigen Jahren fertiggestellten Ferienwohnungen direkt am Hafen. Die Freizeitfischerei und das Segeln sind heute Hauptnutzer des Hafens.
Hasle Klinker & Kohle
In den 1930er Jahren war die Klinker- und Schamottsteinfabrik südlich von Hasle der größte Arbeitgeber der Insel. Die Fabrik war für einige Produkte der führende Anbieter in ganz Dänemark. Durch die wirtschaftliche Entwicklung musste die Fabrik zu Beginn der 1980er Jahre die Produktion einstellen. Auch Kohle wurde südlich von Halse, dem heutigen Rubinsee, abgebaut. Der Abraum, der bei der Kohleförderung anfiel wurde am Strand mit Loren abgeladen. Heute ist diese Abraumhalde, Kultippen genannt, aus Sand und Ton ein Naherholungsgebiet am Strand von Hasle.
Die Umgebung von Hasle
Eine schöne Wanderung führt von Hasle in Richtung Norden immer an der Küste entlang. Man passiert die kleinen Fischerorte Helligpeder und Teglkås und kommt schließlich nach 4 km zu Gines Minde. Der Weg liegt auf der ganzen Strecke zwischen der Ostsee und dem steilen Abhang an Bornholms Westküste. Von Gines Minde hat man einen wunderbaren Blick zu den Klippen von Jons Kapel und Hvidkleven. Besonders bei Sturm ist die tosende Ostsee dort eine Attraktion. Auch abends stellt sich dort ein ganz besonderen Naturschaupiel ein. Manche sprechen von den schönsten Sonnenuntergängen ganz Bornholms. Wenn man noch Lust und gute Füße hat, kann man weiter zu Jons Kapel, Ringebakkerne, Blåskinsdalen und nach Vang wandern.
In Hasle wurde aber nicht nur Fisch gefangen. In und um den Ort wurden in der Vergangenheit Kohle und Ton abgebaut. Nach ihrer Schließung wurden die Gruben geflutet und es entstanden drei wunderschöne Seen mit den wohlklingenden Namen Safirsø, Smaragdsø und Rubinsø. Diese findet man südlich des Ortes im kleinen Waldgebiet, direkt am Strand.
Kultippen
Eine absolut sehenswerte Attraktion ist Kultippen. Dabei handelt es sich um die Abraumhalden der Kohleförderung auf Bornholm in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg. Der Ton und Sand, der zwischen den Kohleschichten als Abraum anfiel, wurde auf Kipploren an den Strand gefahren und dort auf riesigen Bergen abgeladen. Heute haben Wind und Wetter eine surreale Mondlandschaft daraus entstehen lassen. Die Herkunfft und Entstehung lässt sich nur durch die alten Kipploren erahnen, die dort aufgestellt wurden. Obwohl die Nutzung der Halde mehr als 50 Jahre zurück liegt, ist dort kaum eine Pflanze gewachsen. Grund dafür ist der hohe Schwefelgehalt des Bodens. Man kann das Mineral Pyrit (Schwefelkies/ Narrengold) als glänzende Punkte im Boden wahrnehmen.
Der Strand südlich von Halse ist ein echter Geheimtip bei Einheimischen und eingeweihten Touristen. Da er nicht von der Straße einzusehen ist, muß man ihn schon kennen, um ihn zu finden. Weißer Sand, so weit das Auge reicht und durch seine versteckte Lage auch meistens leer. Daran ändern auch die vielen schönen Ferienhäuser nichts, die mit ihrem typisch dänischen Baustil aus Holz, harmonisch in die Natur eingebettet sind.
Brogårdsstenen - Bornholms größter Runenstein
Am Ausgang von Hasle in Richtung Klemensker findet man eine besondere Sehenswürdigkeit. Bornholms größter Runenstein, der Brogårdsstenen, ist an der Kreuzung effektvoll aufgestellt. Der Ort ist nicht der Ursprungsort des Steins, doch hat ihn die Zeit dorthin verschlagen. Im Jahr 1868 entdeckt, steht der Stein sein 1965 an seiner heutigen Position. Mehr ...
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