Keramikmuseum Hjorths Fabrik
Das Bornholmer Keramikmuseum in Rønne
Bornholms Keramikmuseum Hjorths Fabrik in Rønne auf der dänischen Insel Bornholm zeigt eindrucksvoll und anschaulich die Geschichte des Bornholmer Keramikhandwerks. Es ist einer der Standorte von Bornholms Museum, dem Zusammenschluss verschiedener Bornholmer Museen. Das museale Industriedenkmal Hjorths Fabrik "lebt": Ausstellung, vollwertige Produktionsstätte und Shop arbeiten Hand in Hand. In der original den Gegebenheiten des ausgehenden 19. Jahrhunderts entsprechenden Umgebung einer Keramikwerkstatt kann man den Hauch der Geschichte atmen und in verschiedenen Ausstellungen die vielen Facetten der Bornholmer Keramikkunst kennenlernen. Der liebevoll gepflegte Hof lädt bei gutem Wetter zum ausruhen ein und im Shop kann man viele der schönen Keramikgefäße, Kerzenständer oder anderes kaufen.
Die Hjorth-Dynastie
Lauritz Hjorth (1834 - 1912) erlernte das Töpferhandwerk in Rønne und ging danach "auf die Walz". Seine Lehr- und Wanderjahre führten ihn nach Deutschland, Frankreich und ins heutige Tschechien. Als er nach Rønne zurückkehrte, hatte er sich gründlich in der Branche umgesehen, in Berlin an der Kunstakademie Bildhauerei studiert und viele Museen und Galerien besucht. Sein Interesse hatten vor allem antike Vasen geweckt. 1859 begann er in seinem Elternhaus die Produktion von Steinzeug.
Die Firma wuchs schnell und zog 1861 in das Gebäude, das heute Hjorths Fabrik heißt. Das war auch der offizielle Gründungstermin der Firma. Seine Produkte wurden auf internationalen Messen präsentiert und ausgezeichnet - Hjorths Steinkeramik ging um die Welt. Seine Familie führte nach dem Tod von Lauritz Hjorth 1912 sein Lebenswerk erfolgreich fort. Man exportierte weltweit und verkaufte die Produkte auch im neu eröffneten Laden auf dem Fabrikgelände.
Neben der Produktion von Gebrauchsgegenständen legten immer wieder namhafte Künstler in Hjorths Fabrik Hand an. Der Maler Holger Drachmann brachte sein Können ebenso ein wie die tschechische Bildhauerin Gertrud Kudielka (1896 - 1984). Auch in der Familie selbst wurde Kreativität immer groß geschrieben, die Arbeiten der Schwestern Ulla und Marie Hjorth geben auch heute davon Zeugnis.
Das "arbeitende Museum"
Die Fabrik wurde 1993 aufgegeben, 1994 übernahm Bornholms Museum die Leitung und etwas später öffnete das Traditionsgebäude erneut die Tore - mit lebendigen Werkstätten, einer umfangreichen Ausstellung und einem Laden, der Kostbares und Dekoratives für Haus und Garten bereithält. Der Besucher ist hautnah dabei, wenn aus einer Handvoll Lehm ein Gefäß wird oder aus Schamott, Soda und Wasser eine Masse entsteht, aus der keramische Kostbarkeiten gegossen werden. Hier wird gemischt, gewogen, geformt, gefeilt, gebrannt, glasiert und gemalt wie einst bei Lauritz Hjorth. Nach dem Rundgang kann man sich im idyllischen Innenhof bei einer Erfrischung von der "Arbeit" erholen. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Keramik auf Bornholm, die Entwicklung der Fabrik und Objekte namhafter Keramiker. In der Hauptsaison werden zudem Keramikkurse für Kinder und Erwachsene angeboten.
Öffnungszeiten
Von 15. Mai bis 19. Oktober laden Ausstellung und Laden täglich außer Sonntag von 10 bis 17 Uhr zu einem Besuch ein, die Werkstätten öffnen Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr. Dezember bis Februar ist Winterpause, in der restlichen Zeit gelten reduzierte Öffnungszeiten.
Eintritt
Die aktuellen Eintrittspreise stehen auf der Homepage von Hjorths Fabrik.
Hjorths Fabrik
Krystalgade 5
DK - 3700 Rønne, Bornholm
Dänemark
Tel: +45 56 95 01 60
E-Mail: bm@bornholmsmuseum.dk
Web: www.bornholmsmuseum.dk
Interessantes: Bornholms Museum, Rønne, Museen auf Bornholm