Nordbornholm
Nordbornholm ist eine rauhe Gegend. Am Hammeren (Hammerknuden oder auch Hammer), der Nordspitze der dänischen Insel Bornholm, ragen riesige Granitfelsen bis zu 50 Meter aus der Ostsee empor. Die felsige Landschaft Nordbornholms ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber und Einheimische. Zwei Leuchttürme weisen den Schiffen bei Wind und Wetter den sicheren Weg durch die wilde Ostsee. Von der Burgruine von Hammershus bis nach Sandvig reicht diese felsige Gegend, die neben dem Hammerhavn auch den Opalsee und den Hammersee umfasst. Durch die frühe Besiedelung Nordbornholms kann man hier viele Spuren der langen Geschichte der Insel entdecken.
- Hammerknuden
- Leuchtturm Hammerfyr
- Salomons Kapel
- Leuchtturm Hammerodde Fyr
- Hammerhavn
- Hammershus
- Felszeichnungen
- Ferienhäuser
Inhalt
Hammerknuden/ Hammeren
Der Granit Nordbornholms, der Hammergranit, ist 1,4 Millionen Jahre alt. Er wurde in der letzten Eiszeit von den Gletschermassen rund geschliffen. Da das Gletschereis von Nordosten kam, steigt der Felsen heute von dort aus seicht an. Im Westen dagegen, fällt er steil ab. Der Hammer ist durch eine Schlucht im Süden vom Rest der Insel Bormnholm abgeschnitten. Am Grund der Schlucht liegt Bornholms größter See, der Hammersø. Vom Leuchturm Hammerfyr (auch Store Fyr), den man auch besteigen kann, hat man eine wunderbare Sicht über die Ostsee bis nach Schweden.
Ein Rundwanderweg an Bornholms Nordküste, den man in gut 2 Stunden meistern kann, zeigt eindrucksvoll alle Facetten Nordbornholms. Die wichtigsten Stationen, auf der Wanderung, sind der Leuchtturm Hammerfyr, die Heide, die Seen, die Ruine von Salomons Kapel und der Leuchtturm Hammerodde Fyr (auch Lille Fyr) an der Nordspitze Hammerodde. Los geht es am Campingplatz in Sandvig. Dieser liegt idyllisch am Fuße des riesigen Felsens, der auch Hammerknuden genannt wird. Von dort hat man einen steilen Aufstieg zum großen Leuchtturm Hammerfyr.
Leuchtturm Hammerfyr
Der Hammerfyr ist ein aus massivem Granit auf der höchsten Stelle des Hammerplateaus errichteter Leuchtturm. Wegen seiner massiven Bauart wird der Leuchtturm auch Store Fyr, also "Großes Feuer" genannt. Seit dem Jahr 1871 verrichtete das heute automatisierte Leuchtfeuer seinen Dienst. Vom Turm aus hat man einen fantastischen Blick auf Nordbornholm und die Ostsee. Doch man hat nicht immer Glück. Tief hängende Wolken und Nebel machen dem Leuchtturm oft Probleme. Das war auch der Grund, warum man kurz nach dem Bau des Leuchtturmes bereits den kleineren Lille Fyr baute. Nun geht es durch die größten Heideflächen der Insel, bis es wieder Abstieg heißt.
Doch vorher sollten sie die Aussicht von ober über die ehemaligen Granit-Steinbrüche genießen. Diese sind nach ihrer Stillegung von Menschenhand geflutet worden, heißen heute Opalsø und Hammersø und bilden nun eine malerische Kulisse für Wanderung.
Salomons Kapel
Auf Meeresniveau angekommen umrunden Sie nun in Richtung Norden den Felsen und begegnen auf dem Weg der Ruine der alten Kapelle Salomons Kapel an der Nord-West Seite des Plateaus. Es handelt sich um eine der ältesten kirchlichen Bauten auf Bornholm. Nachdem im Jahr 1149 der dänische König Svend Grathe große Teile Bornholms der Kirche übertrug, entstand an dieser Stelle in der Nähe des kleinen Naturhafens Kragkås zu Beginn des 14. Jahrhunderts zuerst ein kleiner Kirchenraum aus bearbeiteten (gespaltenen) Feldsteinen und Klinkern.
Später wurde an der Südseite ein kleiner Kirchenvorraum angebaut. Auch hier war der Erzbischof von Lund Initiator, der schon den Bau der Burg Hammershus in Gang setzte (was heute wieder teilweise umstritten ist). Der Name der Kapelle hat vermutlich nichts mit Bornholm zu tun, sondern geht auf einen im 13. Jahrhundert sehr berühmten Dominikaner Mönch Salomon von Köln zurück, der im Jahr 1221 in Köln ein Konvent abhielt und nach seinem Tod als einer der Heiligen Männer der Dominikaner galt.
Durch den großen Einfluß der Dominikaner im 14. Jh. in der katholischen Kirche, wird die Namensgebung von Salomons Kapel auf diesen politischen Wert zurückgeführt. Der Ort des Baus der Kapelle wurde nahe eines Heringsanlandungplatzes und Marktes bestimmt. Auch eine heilige Quelle entsprang in unmittelbarer Nähe. Nachdem der Heringsfischfang in die großen Häfen Bornholms abwanderte, verfiel die Siedlung und mit ihr auch die Kapelle. Endgültig verloren Kapelle und Quelle ihre Bedeutung mit der Reformation im Jahr 1536. Leider ist bis auf eine Glocke nichts vom Inventar der Kapelle bewart worden. Diese findet man in der Allinge Kirche. Heute sind nur noch die Mauern mit dem Giebel erhalten. Von der ehemaligen Kapelle fehlt das Dach und die Wände sind teilweise eingestürzt. Trotzdem handelt es sich um ein beliebtes Fotomotiv. Die Ruine ist zwar begehbar, aber steht unter Denkmalschutz! Mehr ...
Der Leuchtturm Hammerodde Fyr oder Lille Fyr
Weiter entlang der Küste geht es auf einem schmalen Pfad vorbei an steinigen Buchten in denen große Brecher unter Getöse an Land rollen und dort weiß aufschäumend brechen. Auf einmal tauchen Steinkreise auf dem Boden auf. In konzentrischen Kreisen mit einem Durchmesser von bis zu mehreren Metern liegen die Steine in der Erde. Sie muten an, wie eine Hinterlassenschaft aus der Bronzezeit. Doch Untersuchungen sollen gezeigt haben, dass die Anlage nicht älter als 50 Jahre ist. Schön anzusehen ist es trotzdem.
Es geht weiter bis zum nördlichsten Punkt der Insel Bornholm - Hammerodde mit seinem Leuchtturm, dem Hammerodde oder auch Lille Fyr (in Anlehnung an seinen großen "Bruder" Store Fyr). Der weiß strahlende 12 m hohe Leuchtturm mit seinem roten Hut grüßt schon von weitem. Es ist ein relativ junger Leuchtturm, der erst 1895 in Betrieb ging. In den Gebäuden des Leuchtturmes findet man auch eine Seewetterstation. Zur Ergänzung des Leuchtfeuers gibt es seit Ende der 1930er Jahre ein Funkfeuer. Beschützt wird der Leuchtturm von einer alten Kanonenbatterie, die zuweilen Niemandem mehr Angst einflößen muss. Früher war das freilich anders und die Schiffe, die die Nordspitze Bornholms umrundeten, hielten Würdevollen Abstand. Das taten sie aber nicht nur wegen der Kanonen, die auf sie gerichtet waren, viel gefählicher waren die Klippen, die regelmäßig ihre Opfer unter den Schiffen forderten. Mehr ...
Nun ist es nicht mehr weit und man kommt auf einem asphaltierten Weg zum Campingplatz zurück. Zuvor wird man noch mit einem wunderschönen Blick über die Bucht samt Strand und Sandvig belohnt.
Hammerhavn
Der Hammerhavn ist ein ehemaliger Verladehafen für auf Bornholm gebrochenen Granit südlich des Hammer-Massivs. Seit dem Jahr 1880 wurde am Hammer von einer deutschen Firma Granit abgebaut. Um den Rohstoff schnell abzutransportieren, wurde am Fuße des Granitfelsens der kleine Hammerhavn errichtet. Obwohl der Granitabbau schon lange eingestellt und seit 1970 der Hammer unter Naturschutz gestellt ist, kann man an vielen Stellen auch heute noch die Spuren des Granitbergbaus sehen.
Ein Erbe dieser Zeit sind unter anderem einige der heutigen Wanderwege. Es sind die Pfade der Steinmetze von ihren Wohnhäusern in Sandvig zum Steinbruch am Hammer. Der ehemalige Steinbruch wurde später geflutet und ist heute der Opalsø, ein beliebtes Ausflugsziel.
Die Burgruine von Hammershus
Untrennbar mit der langen Geschichte Nordbornholms ist die mittelalterliche Burg von Hammershus verbunden. Vermutlich in der Zeit um 1300 hat der Bischof von Lund die Burg erbauen lassen, um einen Gegenpol der kirchlichen Macht auf Bornholm zu errichten und damit dem herrschenden König entgegen zu treten. Die Folge ist ein ständig wärender Machtkampf auf Bornholm zwischen Kirche und Krone, in dessen Verlauf Hammershus mehrfach von königlichem Gefolge eingenommen und wieder zurückgegeben wurde. Der Klerus entschied diese Auseinandersetzungen im Jahr 1362 schließlich für sich. Später übernahmen Lübecker und Schweden die Festung bevor sie verfiel und als Baustofflieferant diente. Erst im Jahr 1822 endete der Abriss auf Zeit mit einer königlichen Verordnung, die die verbliebene Ruine unter Denkmalschutz stellte. Heute ist die Anlage ien beliebtes Ausflugsziel. Der Eintritt ist frei. Im nahen modernen Besucherzentrum wird in einer interssanten Ausstellung über die Geschichte Bornholms und im besonderen der Burg Hammershus informiert. Mehr ...
Die Felszeichnungen von Madsebakke
Einer der schönsten Orte Bornholms ist Sandvig an der Nordspitze der Insel. Auf fast allen aus der Erde zutage tretenden Felsen zwischen Madsebakke (Sandvig) und Hammersholm kann man Felszeichnungen von Bornholmer Bewohnern aus der jüngeren Bronzezeit (1.100 - 500 v.u.Z.) entdecken. Die Motive zeigen Schiffe, Räder und kleine Schalen. Diese Petroglyphen sind in ganz Skandinavien zu finden, selten aber so vielfältig wie auf Nordbornholm. Die Petrogryphen von Madsebakke werden regelmäßig mit Farbe nachgemalt, um sie dem Besucher in ihrer ganzen Anzahl und Fülle aufzuzeigen. Die Petroglyphen auf den vielen anderen Felsen in Richtung Hammersholm sind für Unkundige eher schwer zu finden. Besser findet man sie, wenn man mit den Fingern leicht über den Felsen streicht oder etwas Wasser über den Felsen laufen lässt. Mehr ...
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