Feiertage in Dänemark
Auch Dänemark hat wie Deutschland gesetzliche Feiertage, an denen Geschäfte nur bedingt oder gar nicht geöffnet haben. An diesen Tagen finden aber häufig schöne Feste statt, die sich von den deutschen Bräuchen unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, vor Reiseantritt darüber informiert zu sein.
Gesetzliche Feiertage
- 1.Januar "Nytår" (Neujahr)
- Ostern: Grün-Donnerstag "Skærtorsdag", Karfreitag "Langfredag ", Ostersonntag "Påskesøndag", Ostermontag "2. Påskedag"
- Buß- und Bettag "Store Bededag" (vierter Freitag nach Ostern)
- Himmelfahrt "Kristi Himmelfartsdag" (39 Tage nach Ostersonntag)
- Pfingsten: Pfingstsonntag "Pinsedag" (49 Tage nach Ostern), Pfingstmontag "2. Pinsedag"
- 25. Dezember "1. Juledag" (1. Weihnachtsfeiertag)
- 26. Dezember "2. Juledag" (2. Weihnachtsfeiertag)
Nicht gesetzliche Feiertage
- Faschingsmontag/ Fastnacht "Fastelavn" (Montag nach dem siebten Sonntag vor Ostern)
- 1. + 5. Mai
- 5. Juni "Grundlovsdag" (Tag der dänischen Verfassung)
- 23. Juni " Sankt-Hans-Aften" (Mitsommer)
Neujahr "Nytår"
Auch in Dänemark ist der 1. Januar ein gesetzlicher Feiertag. Silvester wird mit der Familie oder mit Freunden gefeiert. Nach der Neujahrsansprache der dänischen Königin feiert man ausgelassen, um dann um 0:00Uhr Raketen und Böller zu starten. Abseits der großen Städte und auf den Inseln geht es aber gemächlicher zu. Man sollte sich dort als Urlauber mit dem "Knallen" zurückhalten.
Fastnacht "Fastelavn"
Fastnacht oder Fastelavn findet auch in Dänemark im Februar (am Montag nach dem siebten Sonntag vor Ostern) statt. Doch darf man es dort nicht mit dem Karneval verwechseln, der an Pfingsten stattfindet. Es gibt verschiedene Traditionen, die zu Fastelavn gelebt werden. So das singen des traditionellen dänischen Liedes "Fastelavn er mit navn" am Rosenmontag. Meistens singen es Kinder, wenn sie mit einer Klingeldose von Haus zu Haus ziehen.
Auch das Katzenschlagen oder "Slå katten af tønden" ist Tradition. Zu Zeiten, als Aberglaube allgegenwärtig war, sperrte man eine schwarze Katze in ein Fass und schlug so lange auf das Holzfass ein, bis es zerbrach. Heute ist dieser Brauch viel Katzen- und Kinderfreundlicher. Inhalt des Fasses sind Süßigkeiten, über die sich die Kinder freuen, wenn das Fass zerspringt.
Ein weiterer dänischer Fastnachtsbrauch ist das "Fastelavnsriset", bei dem Kinder mit Süßigkeiten behangene Reisigzweige bekommen. Ursprung hat dieser Brauch eigentlich in einer Zeit, als sich Ehepaare mit Reisigbündeln durch die Betten jagten und damit den Kinderwunsch zu unterstreichen. Die Männer bekamen danach Fastnachtskuchen, eine noch heute gängige Spezialität.
Store Bededag
Der Buß- und Bettag oder Store Bededag ist schon seit dem 17. Jahrhundert Feiertag. Heute wird an diesem Tag nicht gearbeitet und alle Schulen sowie viele Geschäfte sind geschlossen. Laut einer dänischen Tradition werden am Vorabend Wecken gebacken. Die Weizenbrötchen werden dann am Buß- und Bettag warm serviert.
1. Mai
Der 1. Mai ist entgegen vielen europäischen Ländern kein offizieller Feiertag. Trotzdem wird dieser Tag als Festtag der Arbeiter feierlich mit Umzäügen, Volksfesten und politischen Veranstaltungen begangen.
5. Mai
Der 5. Mai ist der Tag der Befreiung Dänemarks von der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg. Brauch ist es, am Vorabend im Gedenken Kerzen ins Fenster zu stellen.
5. Juni "Tag der dänischen Verfassung - Grundlovsdag"
Am 5. Juni 1849 hat Dänemark durch seine Verfassung die absolutistische Herrschaft beendet und eine konstitutionelle Monarchie eingeführt. Auf dieses Ereignis ist der Grundlovsdag (auf Deutsch Tag des Grundgesetztes), der dänische Nationalfeiertag zurückzuführen. Doch ist der Tag kein gesetzlicher Feiertag. Grundsätzlich wird gearbeitet, viele Geschäfte und Behörden haben aber trotzdem nur eingeschränkt oder gar nicht geöffnet. Am Grundlovsdag wurden politische Treffen oder Volksversammlungen abgehalten. Auch heute wird der Tag politisch aktiv genutzt. Doch hat das eher den Charakter von Volksfesten statt Politkongressen.
15. Juni "Waldemarstag"
Dänemark ist Europas ältestes Königreich und seine Flagge - die älteste europäische Flagge - wurde offiziell im Jahre 1625 angenommen. Die rote Flagge mit weißem Kreuz ist als Dannebrog oder dänisches Tuch bekannt. Nach einer dänischen Legende, kam der Dannebrog während einer Schlacht in Estland am 15. Juni 1219, bei der der dänische König Valdemar II. gegen die heidnischen Wenden siegte, vom Himmel gefallen. Der Waldemarstag wird seit dem in Dänemark mit vielen großen und kleinen Dannebrogs gefeiert. Ein offizieller Feiertag ist der Waldemarstag aber nicht mehr.
23. Juni "Sankt-Hans-Aften" (Sommersonnenwende mit Johannesfeuer)
Ein Relikt aus der Heidenzeit und frühen Christianisierung Dänemarks ist das Mitsommerfest "Sankt-Hans-Aften", der Johannisabend. Dabei erstrahlen überall in Dänemark große Feuer, die "Sankt-Hans-bål". Es sind Scheiterhaufen, auf denen Puppen von Hexen mit Besen verbrannt und damit zurück auf den Harzer Brocken (dän. Bloksbjerg) geschickt werden. Auch das verbrennen von Strohhexen soll diesem Zweck dienen. Die Menschen feiern nach der langen Zeit der winterlichen Dunkelheit die hellen Sommernächte. Namensgeber des größten dänischen Volksfestes ist der Heilige Johannes. Auch Lampion- oder Fackelumzüge werden am Sankt Hans Aften durchgeführt. Auf Bornholm findet man in jedem Ort ein Feuer. Zu hören ist dann meisten auch die "Mittsommervise", ein altes dänisches Volkslied des Lied des Dichters Holger Drachmann. Manchmal wird auch eine "Feuerrede" gehalten. Nicht selten nutzen Lokalpolitiker wie Bürgermeister diese Gelegenheit. Dieses Fest ist nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die Urlauber ein großes Erlebnis, da durch die Gemeinschaft am Feuer und das besondere Licht der hellen Nacht (eine der kürzesten Nächte des Jahres) eine ganz besondere Stimmung entsteht. Es werden Getränke mitgebracht und es wird zusammen gesungen.
Weihnachten "Jul"
Die Weihnachtsfeierlichkeiten beginnen in Dänemark mit dem 1. Advent. Im Dezember werden jeden Tag sogenannte Kalenderkerzen angezündet, um so die Wartezeit auf das Weihnachtsfest zu verkürzen. An den Adventssonntagen werden wie in Deutschland Adventskerzen angezündet. Eine Bosonderheit gibt es in den Orten Svaneke und Gudhjem auf Bornholm. Dort wird jedes Jahr ein Fensterkalender eingerichtet. Verschiedene Häuser gestalten ein Fenster ihres Hauses wie die Kalendertür eines Adventskalenders. Dort trifft man sich dann am jeweiligen Abend und singt Lieder.
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